Wie geht’s nun nach dem Bürgerentscheid weiter?

Ihr Ziel, den Bürgerentscheid am 8. Oktober 2023 zu einem Erfolg in Sachen Energiewende und Klimaschutz in Niedernhausen zu machen, hat unser Bündnis Nachhaltiges Niedernhausen erreicht. Mit 51,8% Ja-Stimmen haben die Bürgerinnen und Bürger Niedernhausens der Gemeindevertretung einen klaren Auftrag erteilt, das Projekt Windkraftanlagen in Niedernhausen zügig anzugehen.

Der sich nun anschließende Prozess ist nicht trivial. Denn drei der von der Landesregierung ausgewiesenen Vorranggebiete liegen zwar in der Gemarkung Niedernhausen, aber ausschließlich das Gebiet am Hahnberg befindet sich im alleinigen Eigentum der Gemeinde Niedernhausen. Die Fläche nördlich Hohe Kanzel gehört zu ca. 90% dem Land Hessen bzw. der Stadt Idstein, das Gebiet westlich Nickel zu 80% der Stadt Eppstein – eine Gemengelage, die uns als Bündnis weiterhin fordern wird.

Wir verfolgen daher nunmehr das Ziel, in konstruktiver Zusammenarbeit mit den anderen Grundeigentümern bei der Erschließung der ausgewiesenen Vorranggebiete zu einer vernünftigen und allen Beteiligten gleichermaßen gerecht werdenden Lösung zu kommen.

Sich allein auf eine Bebauung des Hahnbergs zu konzentrieren, halten wir für wenig zielführend. Denn dort könnten – wenn die größeren Anlagen zugrunde gelegt werden, die jeweils eine Leistung von etwa 6 Megawatt erbringen – nur zwei Windräder aufgestellt werden. Wir halten es für erforderlich, Idstein und Eppstein frühzeitig einzubinden. Damit würde auf jeden Fall im Sinne des Klimaschutzes vermieden, dass die verfügbaren Flächen suboptimal genutzt werden.

Des Weiteren setzt sich das Bündnis Nachhaltiges Niedernhausen dafür ein, dass sich die Gemeinde Niedernhausen direkt an Windkraftanlagen beteiligt. Errichtung und Betrieb der Windkraftanlagen sollten mit einem Kooperationspartner erfolgen. Zusätzlich zu dem Gemeindeanteil an den Stromerlösen sowie den Gewerbesteuer- und Pachteinnahmen ergäben sich so weitere dauerhafte Einnahmen. Die aus Sicht des Bündnisses angestrebte Realisierung eines Bürgerwindparks würde darüber hinaus auch eine finanzielle Bürgerbeteiligung ermöglichen und sollte zu günstigeren Stromtarifen für alle Niedernhausener Haushalte führen.

In einem ersten Schritt sollte die Gemeindevertretung Niedernhausen die Gründung einer Projektierungsgesellschaft beschließen, an der die Gemeinde mit mindestens 51% beteiligt ist. Außerdem sollten zügig vertrauensvolle Gespräche mit den beiden Nachbargemeinden geführt werden.