Windkraftanlagen in Niedernhausen– um was geht es da eigentlich?

Mit einem JA beim Bürgerentscheid am 8. Oktober 2023 ermöglichen wir die Errichtung von Windkraftanlagen innerhalb von drei sogenannten Windkraft-Vorranggebieten.  Diese liegen zwischen Engenhahn und Königshofen nördlich Hohe Kanzel, zwischen Oberseelbach und Oberjosbach westlich Nickel sowie am Hahnberg zwischen Niedernhausen und Naurod.

Diese drei Areale gehören zur Gemarkung Niedernhausen, aber ausschließlich das Gebiet am Hahnberg befindet sich im alleinigen Eigentum der Gemeinde Niedernhausen. Die Fläche nördlich Hohe Kanzel gehört zu ca. 90% dem Land Hessen bzw. der Stadt Idstein, das Gebiet westlich Nickel zu 80% der Stadt Eppstein. Wir entscheiden am 8. Oktober nur über die Nutzung der gemeindeeigenen Flächen.

Nach erster Abschätzung der Gemeinde Niedernhausen können auf der Gesamtfläche der drei Vorranggebiete insgesamt etwa 7 Windräder installiert werden, wenn die heute durchaus bereits üblichen großen Anlagen (230m hoch, Rotordurchmesser 150m) errichtet werden bzw. 12 Windräder, wenn eine Nummer kleiner gebaut wird (200 m hoch, Rotordurchmesser 100m). Die größeren und höheren Windräder erbringen jeweils eine Leistung von etwa 6 MW (Megawatt), die kleineren eine Leistung von rund 4 MW. Auf gemeindeeigener Fläche könnten maximal 4 der großen bzw. etwa 6 der kleineren Windanlagen errichtet werden.

Ein JA zur Windkraft bedeutet:

  • Wir stellen auf gemeindeeigenem Grund jedes Jahr rund 60 GWh (Gigawattstunden) Strom bereit, wenn wir insgesamt 4 der großen Anlagen errichten und dabei von jährlich 2500 Volllaststunden ausgehen. Es könnten sogar über 100 GWh Strom pro Jahr produziert werden, wenn die anderen Grundstückseigentümer mitspielen und insgesamt 7 Anlagen installiert würden.

  • Wir decken durch Windkraftanlagen auf gemeindeeigenem Grund rechnerisch den gesamten Strombedarf in der Gemeinde Niedernhausen. Denn dieser beträgt zurzeit 39 GWh. Wenn sich der Strombedarf im Land bis 2045 verdoppelt – die deutschen Netzbetreiber gehen unter Berücksichtigung von Wärmepumpen und E-Mobilität davon aus –, dann reicht dies nicht mehr ganz um rechnerisch stromautark zu sein.

  • Wir vermeiden etwa 40 000 TonnenCO2-Emissionen, wenn wir 4 der großen Anlagen errichten, denn am Standort Niedernhausen wird eine Windkraftanlage mit 6 MW Leistung pro Jahr 10 000 Tonnen CO2 einsparen. Da wir durch den derzeitigen Stromverbrauch jährlich 22 000 Tonnen CO2 produzieren, würden wir also nicht nur diese CO2-Emissionen kompensieren, sondern darüber hinaus weitere Emissionen aus den Bereichen Verkehr und fossile Heizungen.   

Quellenhinweise zu „Windkraftanlagen in Niedernhausen – um was geht es da eigentlich?“:

Bürgerentscheid zum Thema Windkraft am 8. Oktober 2023
https://www.niedernhausen.de/verwaltung-politik/buergerentscheid-windkraft/

Detaillierte Informationen zu den Vorrangflächen – Lagepläne und Flächensteckbriefe
(einschl. Informationen zu Anzahl der installierbaren Windräder, ihrer Größe und Leistung)
https://www.niedernhausen.de/verwaltung-politik/buergerentscheid-windkraft/anlage-1-grundsatzinformation-windkraft-vorranggebiete-und-moegliche-windkraftanlagen-in-niedernhausen.pdf?cid=bi4

Angaben zu installierbarer Gesamtleistung der Stromerzeugung, erzielbarer CO2-Einsparung und Stromabsatz Niedernhausens im Schlussbericht Klimaschutz-Energiewende