Windkraftanlagen in Niedernhausen – Ein Tipp für Unentschlossene: Ausflug nach Weilrod

Gegner der Windkraft behaupten vielfach, für Windräder werde in erheblichem Umfang wertvoller Wald geopfert, die Rodungen rund um ein zu errichtendes Windrad und für die Zuwegung würden den Taunuswald irreparabel schädigen. Im Übrigen würden die Rotoren erheblichen Lärm verursachen. In den vergangenen Monaten haben wir als Bündnis Pro-Windkraft Niedernhausen Informationen zur Verfügung gestellt, die diese und andere Vorurteile gegenüber Windkraftanlagen hier bei uns im Wald von Niedernhausen entkräften.

Für diejenigen, die immer noch skeptisch sind und unsicher, ob sie mit JA beim Bürgerentscheid am 8. Oktober 2023 stimmen, empfehlen wir einen Ausflug zum Windpark Weilrod, nur gut 25 km von hier. Startpunkt der „Energie-Erlebnis-Tour“ ist der Parkplatz „Am Zollstock“ im Weilroder Ortsteil Cratzenbach (Navigationsadresse: Hauptstraße 68 in Weilrod-Cratzenbach, der Straße Richtung Ortsausgang folgen; GPS-Koordinaten: 50°19’17.5″N 8°23’08.9″E).  

Auf dem 5 km langen Energielehrpfad, der auch tauglich ist für Fahrräder und Kinderwagen, kommt man an 3 der 7 Windräder des Windparks direkt vorbei. Dort können Sie sich davon überzeugen, wie geräuscharm die Rotoren laufen. Ab einer Windgeschwindigkeit von ca. 10 m/s werden Rotorgeräusche durch den Wind übertönt.  Sie sehen das sichtbare, nicht bewachsene Fundament rund um den Turm und Sie können sich selbst ein Urteil darüber bilden, wie groß die gerodete Fläche ist, die dauerhaft ohne Bäume (aber nicht ohne Bewuchs) bleiben muss. Erstaunlich, wie nah der Wald wieder an das Windrad heranwachsen darf.

Entlang des Weges informieren Schautafeln über die Geschichte der Energieerzeugung und den Bau und Betrieb der Anlagen in Weilrod. Dabei erfahren Sie Verblüffendes: die dort errichteten 7 Windräder mit je einer Leistung von 2,4 Megawatt vermeiden pro Jahr im Vergleich zu fossiler Stromerzeugung etwa 32.000 Tonnen Kohlendioxid. Um so viel Kohlendioxid im Jahr aus der Luft zu filtern, bedarf es rund 2,5 Millionen Buchen. Und für den Windpark Weilrod mussten dauerhaft 4,2 Hektar Mischwald gerodet werden. Das ist nicht nichts. Aber es sind doch nur rund 6 Prozent der jährlich nachhaltig genutzten Holzmenge des Gemeindewaldes Weilrod.

Wichtig für uns in Niedernhausen ist auch die Erklärung, warum Windenergieanlagen immer höher und größer werden. Je höher die Anlage ist, desto beständiger weht der Wind und desto mehr Strom kann erzeugt werden. Mit jedem Höhenmeter steigt der Ertrag einer Windenergieanlage um ein Prozent. Ähnlich verhält es sich mit den Rotorblättern. Mit einer größeren Fläche kann mehr Wind geerntet werden. Der doppelte Durchmesser bringt den vierfachen Ertrag. Dies ist der Grund dafür, dass heute vorwiegend große 6-Megawatt-Anlagen gebaut werden. Zur Erinnerung: auf der gemeindeeigenen Fläche der drei Vorranggebiete in der Gemarkung Niedernhausen könnten bei einem JA beim Bürgerentscheid insgesamt vier davon errichtet werden.

Detaillierte Informationen zur „Energie-Erlebnis-Tour“ in Weilrod (u.a. auch eine Übersichtsseite mit dem Tourenverlauf zum Herunterladen und Ausdrucken) finden Sie unter https://www.weilrod.de/freizeit-touristik/touristik/wander-radwege/ (Sie müssen ein wenig nach unten scrollen). Zu Fuß sollte man für die Tour durchaus 2 Stunden einplanen, wenn man die vielen Informationen am Wegrand lesen möchte, die Quizfragen versucht zu beantworten und an den Spielstationen eine kurze Pause einlegt.

Weitere Besichtigungsmöglichkeiten von Windkraftanlagen in der näheren Umgebung sind der Windpark Kuhbett, erreichbar vom Wanderparkplatz Kuhbett oberhalb von Bad Camberg Richtung Hasselbach (GPS-Koordinaten: 50°19’27.15″N 8°20’13.53″E) und der Windpark Hünfelder Wald an der B417 (GPS-Koordinaten: 50°17’20.9″N 8°08’02.68″E).

Nach einem Besuch werden Sie überzeugt sein und am 8. Oktober 2023 mit JA beim Bürgerentscheid stimmen.

https://www.weilrod.de/freizeit-touristik/touristik/wander-radwege/