Windkraftanlagen in Niedernhausen – Unser Beitrag zum Klimaschutz!

Die Monate Juni bis August 2023 waren weltweit die heißesten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1940. Die weltweit acht wärmsten Jahre waren 2015, 2016, 2017, 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022. Das im Pariser Klimaabkommen vereinbarte Klimaziel, die Erderwärmung verglichen mit dem vorindustriellen Durchschnittswert unter 1,5 Grad zu halten, wird offensichtlich verfehlt.

Die Folgen sind bereits heute massiv spürbar. In immer kürzeren Abständen erreichen uns erschütternde Nachrichten:

  • In der kanadischen Provinz British Columbia verbrannte im August eine Fläche von mehr als 140 000 km². Zweimal die Fläche Bayerns.
  • Auf Teneriffa sind in diesem Sommer etwa sechs Prozent der Inselfläche abgebrannt.
  • Laut EU-Kommission sind die Waldbrände in Griechenland vom Juli die größten in der Geschichte der Europäischen Union.
  • Zu sintflutartigem Regen kam es im August in Griechenland, aber auch in Bulgarien und der Türkei. In kürzester Zeit fielen Regenmengen, die bislang auch von Experten für höchst unwahrscheinlich oder unmöglich gehalten wurden. In einer griechischen Ortschaft wurden 746 Liter pro m² in nur 20 Stunden gemessen; ca. das Vierfache der Regenmenge, die beim Ahrtal-Hochwasser gefallen ist.
  • Fassungslos macht die Zahl der Toten infolge der Überschwemmungen in Libyen.
  • Auch Spanien und Italien waren von extremen Regenfällen betroffen, die zu Überschwemmungen, Erdrutschen und Stromausfällen führten.

Die Klimaforschung warnt, dass solche Extremereignisse mit der Erderwärmung zunehmen werden. Es ist wissenschaftlich unstrittig, dass nur eine massive Reduktion des Ausstoßes von Treibhausgasen dazu geeignet ist, den Klimawandel zumindest abzumildern.

Machen wir uns nichts vor. Auch in Deutschland werden sich Extremwetterlagen häufen. Und Umweltkatastrophen in unseren Nachbarländern oder weiter weg irgendwo auf unserem Globus betreffen uns auch – ethisch und moralisch sowieso, aber obendrein wirtschaftlich, durchaus mit Auswirkungen auf Lebensstil und – wenn wir nicht massiv gegensteuern – Lebensstandard.

Den Klimawandel zu begrenzen ist daher eine Aufgabe, der wir uns alle gemeinsam stellen sollten und müssen. Im Grunde ist doch jedem klar, dass es weder ein Allheilmittel noch eine Zauberformel gibt. Wir lösen natürlich auch mit ein paar Windrädern in Niedernhausen das Klimaproblem nicht. Aber wir leisten einen Beitrag zum Klimaschutz. Es muss an vielen Stellschrauben gedreht werden und zwar überall und von allen.

Das Niedernhausener Gemeindeparlament hat 2014 einstimmig das Klimaschutzkonzept mit dem Ziel, bis 2030 so viel Strom zu erzeugen wie verbraucht wird, verabschiedet. Derzeit beträgt der Strombedarf von Niedernhausen 39 Gigawattstunden pro Jahr. Dieser wird sich allerdings unter Berücksichtigung von Wärmepumpen und E-Mobilität künftig noch deutlich erhöhen. Allein mit Fotovoltaik werden wir aber das Ziel nicht erreichen.  

Beim Bürgerentscheid am 8. Oktober 2023 entscheiden wir darüber, ob „Windkraftanlagen innerhalb der ausgewiesenen Vorranggebiete auf den gemeindeeigenen Waldflächen errichtet werden“ können. Mit einem JA zur Windkraft schaffen wir die notwendige Voraussetzung dafür, in Niedernhausen Jahr für Jahr rund 60 Gigawattstunden Strom zu produzieren und damit jedes Jahr ca. 40 000 Tonnen CO2-Emissionen zu vermeiden. Dies ist möglich, wenn auf den gemeindeeigenen Flächen der von der Landesregierung ausgewiesenen Vorranggebiete insgesamt 4 Windräder mit jeweils einer Leistung von 6 Megawatt errichtet würden.

Stimmen Sie deshalb mit JA beim Bürgerentscheid am 8. Oktober 2023.

Und noch eine Bitte: Fallen Sie nicht auf die Argumente derjenigen rein, die glauben, den Wald schützen zu können, indem Sie den Bau einiger weniger Windräder verhindern. Langfristig retten wir den Wald nur, wenn wir den Klimawandel begrenzen.

https://www.tagesschau.de/ausland/europa/eu-klimawandel-sommer-100.html

https://www.mdr.de/wissen/wetter-klima-copernicus-europa-jahr-der-extreme-100.html

https://www.tagesschau.de/ausland/europa/braende-teneriffa-griechenland-kanada-100.html

https://www.tagesschau.de/ausland/europa/waldbraende-griechenland-154.html

https://www.tagesschau.de/ausland/europa/griechenland-starke-unwetter-100.html

https://www.reisereporter.de/reisenews/waldbraende-in-kanada-wo-brennt-es-worauf-muss-ich-achten-AVVH4BSLURHX3KLXCTYPL35IJQ.html